Spectaculum 2019

Nicht nur im Mittelalter hatten Ritter, Händler, Minnesänger und Gaukler mit hohen Sommertemperaturen zu kämpfen. Auch beim 18. Spectaculum zog es trotz prallem Sonnenschein wieder tausende Mittelalter-Fans ins Wormser Wäldchen. Eine positive Bilanz konnte besonders Trossmeister Uwe Hildenbeutel ziehen: „Die kleinen Verbesserungen und Änderungen, die wir hier und da Jahr für Jahr einführen, kommen bei den Lagergruppen durchweg gut an. So ziemlich jede Gruppe würde gerne jedes Jahr nach Worms kommen – am liebsten noch auf denselben Lagerplatz. Das macht es für uns natürlich in der Bewerbungsphase nicht gerade leichter.“ Auch Marktmeister Klaus Susemichel konnte sich bei seinen Händlern über gute Rückmeldungen freuen: „Die Umsätze haben an diesem Wochenende wieder gestimmt.“ Besonders an den Schankstellen bildeten sich immer wieder lange Besucherschlangen, die auf der Suche nach einer kühlen Erfrischung waren.

An keinem der drei Festivaltage hatte die KVG größere Zwischenfälle zu vermelden. Die Einsatzkräfte des ASB kümmerten sich vermehrt um Kreislaufprobleme oder kleinere Unfälle, die bei so einem Wetter und den Menschenmassen immer mal wieder vorkommen. Auch die Vollkontakt-Kämpfer trotzten der Hitze und kamen am Samstag und Sonntag lediglich mit turnierüblichen Blessuren aus der Arena. Der gemeinsam mit der Sicherheitsfirma SES angebotene Parkservice inklusive Shuttleservice auf dem Festplatz wurde erneut sehr gut angenommen und auch der Fahrradparkplatz im Wäldchen war durchgehend gut gefüllt.

„Das Spectaculum hat auch bei den vielen städtischen Stellen eine große Bedeutung. Das zeigt sich einmal mehr an der eingespielten Zusammenarbeit zwischen KVG, dem Grünflächenamt sowie dem Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt. Gemeinsam mit dem Sanitätsdienst ASB, dem Sicherheitsdienst SES sowie den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern zeigen alle Beteiligten große Leidenschaft für diese besondere Veranstaltung“, freut sich Dezernentin Petra Graen, die Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der Kultur und Veranstaltungs GmbH.
Auch KVG-Prokurist Jens Thiele sprach den vielen Beteiligten ein Lob aus: „Unser technisches Projektmanagement hat einmal mehr tolle Arbeit geleistet. In Zusammenarbeit mit der Wormser Feuerwehr, dem THW sowie dem Ordnungsamt haben sie einen großen Anteil am reibungslosen Ablauf des Spectaculums.“

Ehrenamtliches Engagement erweckt das Mittelalter
Ohne das beispielhafte Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer wäre eine so große Veranstaltung mit solch einem bunten Rahmenprogramm nur schwer zu stemmen gewesen. Eine Leistung, die auch Oberbürgermeister Michael Kissel dankend anerkennt: „Auch in diesem Jahr haben sich wieder rund 1000 Aktive beim Wormser Spectaculum und dem dazugehörigen Rahmenprogramm ehrenamtlich engagiert. Sie lassen die mittelalterliche Atmosphäre im Stadtpark erst so richtig zum Leben erwachen. Diese besondere Atmosphäre ist auch ein großer Grund für die Bekanntheit und Beliebtheit des Spectaculums in Worms und weit über die Stadtgrenzen hinaus. Daher gilt all ihnen unser und mein spezieller Dank.“

Neue große Bühne besteht Feuertaufe
Die neue vergrößerte Hauptbühne vor dem „Äschebuckel“ bestand ihr erstes Spectaculum mit Bravour. Besonders bei den abendlichen Konzerten der Gruppen „Die Streuner“ und „Bannkreis“ erfreuten sich die Besucher an der modernisierten Bühne, die sich auch optisch nahtlos ins Gesamtbild einfügt. „Auch seitens der Sound- und Lichttechnik lief alles einwandfrei“, freute sich KVG-Projektleiter Markus Reis.
Unter den 21.000 Besuchern wurde das Angebot der mehrtägigen Eintrittskarten rege genutzt: Zahlreiche Mittelalterfans aus der gesamten Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Region kamen gleich mehrfach auf den Mittelaltermarkt. Programmhöhepunkte wie die Feldschlachten, die Vollkontakt-Kämpfe oder die Rauf- und Bruchenballturniere zogen erneut die größten Zuschauermassen an. Auch bei den kleineren Walking-Acts bildeten sich zwischendurch immer wieder Gruppen von faszinierten Besuchern. In der Dunkelheit lockten am Freitag und Samstag die Feuershows der beiden Gruppen „Nanu Traumtheater“ und „Feuerplanet“ zahlreiche Besucher an die Arena.

Auch bei Fans der Vollkontakt-Turniere ist das Spectaculum inzwischen fest im Kalender eingeplant, was sich einmal mehr an dem internationalen Flair rund um die Kämpfe am Samstag und Sonntag zeigte. Zahlreiche Kämpfer und Besucher, beispielsweise aus den Niederlanden oder Weißrussland, reisten speziell zum Wormser Mittelaltermarkt an. Der Hitze zum Trotz standen sich die Vollkontaktkämpfer in voller Rüstung bei krachenden Duellen gegenüber.

Für eine große Auswahl an mittelalterlichen Handwerkskünsten sowie Speis und Trank sorgten rund 100 Stände im Marktbereich des Spectaculums. Marktmeister Klaus Susemichel sorgte mit seiner Auswahl der Stände für einen abwechslungsreichen Markt, auf dem es allerlei Schmiede- und Webkunst, historische Gewandungen oder authentische Kunstwerke zu bestaunen und zu kaufen gab. Für die hungrigen Mittelalter-Fans standen unter anderem würzige Falafel aus dem fernen Orient, krosses Grillgut oder kühler Met auf der Karte.
Rund 50 Lagergruppen aus ganz Deutschland und verschiedenen Teilen Europas schlugen zum Spectaculum ihre Zelte in Worms auf. In historischer Gewandung lebten die Teilnehmer, wie es die Vorfahren zwischen 500 und 1.500 n. Chr taten. Interessierten Besuchern öffneten viele Gruppen gerne ihre Lager und erklärten das alltägliche Leben im Mittelalter, Waffen oder Rüstungen. Einzelne Gruppen boten zusätzlich Workshops an, in denen etwa Salben oder Gewürzwein hergestellt oder über Kräuter sowie Krankenpflege im Mittelalter unterrichtet wurde. Das für die Lager verantwortliche Trossmeister-Team um Uwe Hildenbeutel zeigte sich auch mit der Auswahl der Teilnehmer zufrieden.

 
 
 
Gewandeter mit Schwert am Einlass
Gewandeter beim Feuermachen
Händlerin und Besucherin am Marktstand
 
 

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